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1331. November 29. Tincia (Gross-Tinz, Kr. Nimptsch, dat.).

vig. b. Andr. ap.

Br. Michael von Tinz, Ordensprior der Johanniter für Böhmen, bekennt unter Beirath der Komture Dietrich zu Brieg, Günther zu Peilau und Konrad zu Lossen (Kr. Brieg), dass Bruder Kytholo von Kythlicz, Komtur zu Olsna (Klein-Oels, Kr. Ohlau), zu seinem Seelenheil gewisse Einkünfte seinen Mitbrüdern in Klein-Oels zu einer besonderen Refektion und Pietanz testamentarisch vermacht hat, nämlich im Dorf Wiese 3 Mk. und 6 Malter Dreikorn, in Güntersdorf von 4 Hufen 4 Malter Gerste, die Herzog Bolezlaus zu einer besonderen Refektion auf immer geschenkt hat und in Polnisch Brylow (Breile) von 15 Hufen die Feldzehnten, deren Rückkaufsrecht um 4 Mk. jährlichen Zinses dem Breslauer Bischof zusteht (vgl. Cod. dipl. Sil. XIV, B 390), unter der Verpflichtung, für ihn gewisse Lektionen und Messen zu lesen. Der Schulze des Dorfes Wiese ist verpflichtet, für den Dienst mit einem Pferde dem Komtur jährlich 2 Mk. zu geben, die für zwei ewige Lampen verwendet werden sollen.

O. Z.


Or. im Gross-Prioratsarch. zu Prag mit dem an Pergamentstreifen hängenden Siegel des Ausstellers in rothem Wachs. In der Bildfläche sind drei Waldhörner; die Umschrift lautet: S. fratris Michahelis.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.